Was CANTIENICA® mit moderner Forschung verbindet
„Ist das wissenschaftlich?“ – diese Frage begegnet uns oft, wenn wir über die CANTIENICA®-Methode sprechen. Der Wunsch nach fundierten, überprüfbaren Grundlagen ist berechtigt, gerade in Zeiten, in denen der Markt für Körperarbeit zwischen Wellness, Spiritualität und medizinischer Reha schwankt.
Die Antwort: CANTIENICA® ist erfahrungsbasiert UND wissenschaftlich anschlussfähig.
Denn die Methode stützt sich auf Erkenntnisse aus Anatomie, Neurobiologie, Bewegungslehre, Faszienforschung, Psychosomatik und Embodiment. In diesem Beitrag zeigen wir dir die wichtigsten Prinzipien – samt Studien und Quellen, die sie untermauern.
Anatomie: Aufrichtung entlang der Schwerkraft
CANTIENICA® stellt das Skelett so ein, dass es entlang der lotrechten Mittelachse balanciert – wie eine perfekt gespannte Marionette. Das Ziel: Effizienz, Leichtigkeit, Stabilität. Dafür wird die tief liegende Haltemuskulatur aktiviert, insbesondere Beckenboden, Zwerchfell, die autochthone Rückenmuskulatur und kleine segmentale Stabilisierungsmuskeln.
Diese präzise Ausrichtung orientiert sich an den biomechanischen Grundlagen funktioneller Anatomie – sie ist auch Basis physiotherapeutischer Haltungskorrekturen.
Quellen:
- Neumann, D.A. (2010). Kinesiology of the Musculoskeletal System
- Kendall et al. (2005). Muscles: Testing and Function with Posture and Pain
Tiefenmuskulatur: Unsichtbare Kraft, große Wirkung
Die Kraft, die CANTIENICA®-Trainierende spüren, kommt nicht aus „Power“, sondern aus Feinjustierung. Aktiv sind Muskeln, die oft vernachlässigt werden – z. B. der Musculus transversus abdominis, die Levatores ani und die tiefen spinalen Haltemuskeln.
Wissenschaftlich belegt: Die bewusste Ansteuerung dieser Strukturen verbessert Haltung, reduziert Schmerzen und stabilisiert Gelenke.
Quellen:
- Hodges & Richardson (1996), Physical Therapy
- Stuge et al. (2004), Spine
Embodiment: Haltung beeinflusst Denken
CANTIENICA®-Training wirkt nicht nur mechanisch – sondern auch mental. Wer sich aufrichtet, atmet anders. Wer seinen Körper bewusst spürt, verändert sein Verhalten, seine Emotionen, sein Selbstbild.
Diese Wechselwirkung von Körper und Psyche ist wissenschaftlich belegt: Embodiment ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld in Psychologie, Kognitionswissenschaft und Sozialforschung.
Quellen:
- Cantieni, Hüther, Storch, Tschacher (2006), Embodiment: Die Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und nutzen
- Koch et al. (2012), Body Memory, Metaphor and Movement
- Carney et al. (2010), Psychological Science
Neuroplastizität: Bewegung ist Lernen
Präzise, bewusst geführte Bewegung aktiviert das zentrale Nervensystem. Neue Verbindungen im Gehirn entstehen, bestehende werden reorganisiert. Use it and improve it – dieses Prinzip nutzt die CANTIENICA®-Methode.
Das Training schult nicht nur Muskeln, sondern auch Bewegungskompetenz, Körperbild, Orientierung im Raum – zentrale Aspekte der Neurorehabilitation.
Quellen:
- Kleim & Jones (2008), Journal of Speech, Language, and Hearing Research
- Taub et al. (2002), Journal of Rehabilitation Research and Development
Faszien & Tensegrity: Ganzkörper-Spannungssystem
CANTIENICA® versteht den Körper nicht als starr gestapeltes Knochengerüst, sondern als elastisches Spannungsnetzwerk. Die Aufspannung der Faszienzüge bewirkt eine harmonische Verteilung von Kraft, Entlastung der Gelenke und Dynamik in jeder Bewegung.
Dieses Prinzip – bekannt als biotensegrity – wird von der modernen Faszienforschung gestützt und bildet auch die Grundlage für neue Sichtweisen in der Osteopathie und Bewegungsmedizin.
Quellen:
- Myers (2020), Anatomy Trains
- Levin (2002), Journal of Mechanics in Medicine and Biology
- Schleip et al. (2012), Fascia: The Tensional Network
Erfahrungswissen: Evaluation in der Praxis
Seit über 25 Jahren wird die Methode weltweit in Einzelcoachings, Kursen und medizinisch begleiteten Settings angewendet. Tausende Rückmeldungen, Protokolle, Anpassungen und Fortschritte fließen kontinuierlich in die Weiterentwicklung der Methode ein.
Die CANTIENICA®-Methode folgt damit einem evidenzinformierten Ansatz: Forschung + Praxis + individuelle Erfahrung. Eine Haltung, die in der modernen Physiotherapie als Goldstandard gilt.
Quellen:
- Sackett et al. (1996), BMJ
- Herbert et al. (2005), Practical Evidence-Based Physiotherapy
Ideokinese: Warum Vorstellung wirkt
CANTIENICA®-Training arbeitet mit präzisen inneren Bildern – etwa: „Die Wirbelsäule richtet sich wie ein Perlenband auf“, „Das Becken schwebt frei im Lot“.
Solche sprachlich geführten Visualisierungen sind keine Metaphern, sondern gezielte Impulse zur Reorganisation des Körpers. Die wissenschaftliche Grundlage liefert das Modell der Ideokinese: Vorgestellte Bewegungen aktivieren dieselben neuronalen Netzwerke wie real ausgeführte – und können dadurch Muskelspannung, Gelenkzentrierung und Bewegungsqualität messbar verändern.
Die Methode nutzt dieses Prinzip in Reinform: anatomisch korrekt, funktional sinnvoll und dauerhaft lernwirksam.
Quellen:
- Parsons (2001), Acta Psychologica
- Stefan et al. (2005), The Journal of Neuroscience
- Schack & Mechsner (2006), Neuroscience Letters
Spiraldynamik: Anatomische Bewegungsschulung
Wichtige Impulse für die Entwicklung der CANTIENICA®-Methode stammen von Dr. med. Christian Larsen, dem Begründer der Spiraldynamik®. Sein Konzept einer anatomisch richtigen Bewegung – geführt entlang natürlicher Gelenkachsen, orientiert an spiraligen Bewegungsmustern – prägte das Verständnis von Aufrichtung und Effizienz im menschlichen Körper. Besonders einflussreich war das Modell der „10 Freiheitsgrade“, das die zehn zentralen Gelenksachsen beschreibt, entlang derer sich der Körper dreidimensional organisieren kann: rotierend, spiralig, schwingend.
CANTIENICA® hat diese Prinzipien aufgegriffen und in ein aktives Training überführt, das auf innere Aufspannung, Gelenkzentrierung und dreidimensionales Pulsieren setzt. Während Spiraldynamik® die Bewegung analysiert, übersetzt CANTIENICA® sie in erfahrbare Mikroarbeit – aus der Stille, aus der Tiefe. So entsteht ein Bewegungssystem, das sich aus der bewussten Vorstellung anatomischer Zusammenhänge speist und in der aktiven Aufrichtung Ausdruck findet.
Quellen:
- Larsen, C. (2012). Die zehn Freiheitsgrade: Anatomisch richtig bewegen. Trias Verlag
- Larsen, C. (2006). Spiraldynamik: Anatomisch richtig bewegen. Trias Verlag
- Spiraldynamik® Med Center Zürich: www.spiraldynamik.com
Fazit: CANTIENICA® ist wissenschaftlich anschlussfähig
Wer CANTIENICA® trainiert, erlebt Wissenschaft am eigenen Leib – spürbar, umsetzbar, nachhaltig. Die Methode verbindet anatomische Präzision, körperliche Selbstwahrnehmung, mentale Präsenz und funktionelles Training in einer Form, die anschlussfähig an aktuelle Forschung ist – und gleichzeitig für alle Menschen zugänglich bleibt.
Ob du Therapeut:in bist, Trainer:in, Mediziner:in oder einfach jemand mit einem wachen Körperbewusstsein – CANTIENICA® ist eine Einladung, Wissenschaft nicht nur zu lesen, sondern zu erleben.