Auch mit Maske fröhlich bleiben

Sie machen auch etwas mit unserer körperlichen Haltung, die Covid-19-Schutzmasken. Ich beobachte, dass bei vielen Menschen unter der Maske der Schädel auf dem Atlas verrutscht und der Kopf zu weit nach vorne kommt. Das verändert die Haltung, sie nimmt auf Dauer Schaden.Bei den Klassikern mit Elastbändern um die Ohren entsteht hinter dem Ohr ein Zug nach vorne. Die Maske selbst holt den Kopf zusätzlich nach vorne. Dieser Zug beeinflusst auch den Verlauf des ventralen Vagusnerv (der von Natur aus in aller Munde ist, zur Zeit auch im übertragenen Sinne).Sie können, du kannst gegensteuern: Den Kopf nicht in die Maske strecken und stecken, sondern die Maske zum Gesicht holen. Die Maske dem Gesicht anpassen, nicht das Gesicht in die Maske drücken.

Wichtig: Den Kronenpunkt hoch halten, die Ohren nach hinten oben dehnen und dort halten, die Maske aufsetzen und richten. Hier zeige ich dir/Ihnen auch meine bewährten persönlichen Masken-Gegenzugtricks. Ich hoffe, es gehe dir/Ihnen wie mir: Ich mache aus den Masken eine Herausforderung, die mein Wohlbefinden mindestens nicht schmälert, sondern sogar befördert. Die Maske erinnert mich daran, auf meine Haltung und meine Kopfhaltung besonders gut zu achten. Durch die aktive Ausrichtung von Nacken, oberem Rücken und Kopf bleiben die Nerven des Parasympathikus aktiv und gesund, alles pulsiert, alles ist lebendig. Trigeminus, Fazialis, und der ventrale Vagusnerv sind in ihrer Grunddehnung, verlaufen in ihren idealen Bahnen und tarieren unser Glücklichsein auch hinter der Maske aus. – Ich werde so oft so oft von anderen Maskenträger*innen angelacht, die spüren, dass ich hinter der Maske fröhlich bin. Die Energie überträgt sich auch mit Maske.

Der Trapeziusmuskel kann das Nach-vorne-Fallen des Schädels weitgehend verhindern. Hier die Vorstellungshilfe: Ab der Linie, die durch die Schulterblatt-Oberränder gebildet werden, die obere Hälfte des Trapezius nach oben zum Kronenpunkt hin „denk-ziehen“, Die Hälfte darunter nach unten, Richtung Kreuzbein. Die „Trennlinie“ gerade zu Seiten, Richtung Oberarmkugeln dehnen. (Diese Entdeckung ist brandneu, es kann sein, dass ich die Anleitung noch verfeinere. Feedbacks wären schön. Danke, Sandra Cantieni, für die blitzartige Umsetzung in Form und Farbe!)

Ich stelle mir vor, dass ich zwei Paar Lippen habe: Ein Paar vorne, ein Paar hinten genau am Übergang vom Atlas zur Schädelbasis. Diese vier Lippen ziehe ich möglichst voll und entspannt auseinander. Die vorderen Lippen nach vorne, die hinteren nach hinten. So bleibt das Foramen Magnum, so heisst das Loch am Schädel, durch das die Nerven treten, an Ort, die Faszien, Sehnen.Muskeln um die Ohren, am Nacken und im Kiefer bleiben, wo sie hingehören. Hilft übrigens auch gegen „Smartphone-Nacken“.

Das ist die Vorstellungshilfe für vier Augen: Die zwei realen Augen sind vorne. Ich denke zwei weitere Augen am Hinterkopf. Nun ziehe ich die vier Augen diagonal auseinander, nach vorne rechts und hinten links und nach vorne links und hinten rechts. Oder ich lege die Betonung zuerst auf den Zug nach hinten, das hintere rechte Auge zieht noch mehr nach hinten rechts, das vordere linke Auge streckt sich nach vorne links. Ausprobieren, Ihre/deine Augen melden sofort, was sie gerne mögen und brauchen. Diese Dehnung diagonal durch den Schädel schützt auch vor Spannungskopfschmerzen, auch denen vom Maskentragen.

Mit ein bisschen Übung lassen sich die hinteren beiden Augen mit Flugzauber ausstatten, Schmetterlinge, Augenhelikopter, Drohnen. Ich habe von Harry Potter zwei Snitch ausgeliehen. Die flattern den ganzen Tag in meinem Hinterkopf und halten meinen Schädel hoch. Da es supermagische Snitch sind, kann ich das Flattern einstellen, wie ich es gerade brauche, schnell oder langsam, laut oder leise.

Ganz wichtig und sehr einfach: „Ng ng ng ng ng“ intonieren. Immer mal wieder für ein paar Sekunden. Das hebt die Zungenwurzel zum Gaumen und aktiviert den Styloglossus, das ist in der Illustration der kleine Strang vom Unterkiefer zum Ohr. Jetzt mit dem „Ng ng ng“ noch die Ohren stellen, nach hinten oben ziehen – Entlastung vom Maskenstress gelingt garantiert.

Auch die Zunge steht bei mir den ganzen Tag im Mund, hauchzart in Kontakt mit dem harten Gaumen und in direktem, aktivem Kontakt mit dem Damm. Diese Verbindung lässt sich durch das Ng herstellen: „Ng“ am Damm holen und zum Kronenpunkt lenken.

So. Ich hoffe, dieses kleine Maskenworkout mache die Situation auch für dich, Sie angenehmer. Und lasst uns einander anlachen, erst recht.

Herzlich, Benita Cantieni

 

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