Der weitere Verlauf der Krümmung kann mit CANTIENICA®-Training sofort gestoppt werden. S-förmige und Doppel-S-förmige Skoliosen sind leichter zu beeinflussen als die C-förmige.

Generelle Aussichten sind schwierig, da jede Skoliose einmalig ist. Je früher der, die Betroffene mit der Entdrehung anfängt, umso besser. Wenn Kinder und Jugendliche keinerlei Beschwerden haben, ist die Motivation für konsequentes Training ziemlich anspruchsvoll.

In der CANTIENICA®-Methode wird die Skoliose als Ganzkörpergeschehen betrachtet, deren Begradigung ebenfalls. Die wichtigsten Stützen zur Entdrehung sind die muskulären Zwischenstockwerke Levator ani und Zwerchfell. Sie bilden die Basis für die Aufspannung der Wirbelsäule unter konsequentem Einbezug aller autochthonen Muskeln und aller Kernmuskeln. Alle verkürzten und verdrehten Strukturen werden in Bezug auf die Mittelachsen (vorne und hinten) ausgerichtet. Mit dem Atem und der Kernmuskulatur sind Vernetzungen möglich, die sofort zu Veränderungen führen. Durch Selbstbeobachtung und Selbstwahrnehmung lernen die Skoliosebetroffenen, wie sie durch millimeterkleine Veränderungen in der Haltung Begradigung, Ausgleich, Ein-mittung finden.

Diese Körperarbeit ist nicht jedermanns Sache. Benita Cantieni schreibt: „Es ist meine Erfahrung der letzten 20 Jahre: Wer sich auf diese Art der Körperwahrnehmung einlassen kann und will, hat Erfolge, egal, wie weit die Verkrümmung bereits fortgeschritten ist, egal, wie alt der Mensch bei Beginn des Trainings ist. Ich habe mit 47 Jahren gezielt mit der Entdrehung der Knochen begonnen, jetzt, ich bin Jahrgang 1950, halte ich mich vollkommen gerade, verkürzte Knochen (Darmbeinschaufel rechts, Schlüsselbein rechts, Brustbein, Rippen) haben sich wieder gedehnt, ausgeleierte Muskeln, Sehnen, Bänder haben sich zurückgebildet, verkürzte Muskeln, Sehnen, Bänder haben ihre naturgewollte Länge und Geschmeidigkeit wieder gefunden. Ich lebe vollkommen schmerzfrei. Bewege ich mich unachtsam oder demonstriere ich zu viele ‚Falschhaltungen’, weiß ich, mit welchen Übungen ich sofort wieder schmerzfrei bin.“

Wir sprechen bewusst von Begradigung der Skoliose, nicht von „Heilung“. Wer das Training aufgibt, fällt zurück in die Krümmung. Benita Cantieni: „Für mich ist das die Motivation, dranzubleiben und mich im Alltag konsequent gut zu halten, 24 Stunden am Tag. Der Körper belohnt mich dafür reich, ich entdecke immer noch und immer wieder kleine Körperwunder, neue Freiheiten und Leichtigkeiten, immer raffiniertere Vernetzun-gen; meine Bewegungen werden freier und anmutiger, die Körperformen sind harmonischer denn je. Zwar kann ich die Zeit und das Alter nicht aufhalten, doch ist es einfach nur großartig, dass ich mich mit jedem Lebensjahr mehr besser fühle, dass ich körperlich mehr leisten und mehr genießen kann.“ Viele, viele Menschen auf dem Weg zur Begradigung ihrer krummen Wirbelsäulen bestätigen es: Anstrengend ist es nur am Anfang, bis die „neu-alten“ Körperausrichtungen zur Gewohnheit geworden sind. Ab da wird es leicht und bereichernd.

Stellt sich die Frage, wie lange es dauert, eine Skoliose zu entkrümmen: Die ungefähre Zeitformel ist, laut den Erfahrungen und Beobachtungen, 10 % des Lebensalters. Wer mit 10 Jahren anfängt, muss sich auf ungefähr 1 Jahr einrichten, wer mit 47 anfängt, kann mit ungefähr 5 Jahren rechnen, mit 70 Lebensjahren braucht es etwa 7 Jahre. Angaben ohne Gewähr, einfach nur als Idee. Falls das nach langer Arbeit klingt: Rechnen Sie dazu, dass Sie sofort viele Beschwerden loswerden, dass Sie die weitere Verkrümmung stoppen, dass Ihnen kostspielige, zeitaufwendige und schmerzhafte Operationen durch alle „Folgeschäden“ erspart bleiben: Lohnt sich. 100 %.

Sehr viel Schaden richten Korsetts an. Sie nehmen den Muskeln die Arbeit ab.